Diakonie Suchthilfezentrum: Cannabis "unter Jugendlichen fast schon Normalität"
Der Jahresbericht des Suchthilfezentrums der Nordhäuser Diakonie spricht eine klare Sprache: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 683 Menschen und deren Angehörigen bei der Bekämpfung ihrer Sucht unterstützt. Die Statistik wird wie immer von Alkohol angeführt. 328 der 683 Klienten haben die Diagnose Alkoholsucht, gefolgt von Stimulantien wie Amphetaminen mit 122 Fällen. An dritter Stelle steht interessanterweise keine Substanz, sondern Angehörige von Süchtigen: 122 Personen haben selbst kein Substanzproblem, leiden aber unter den Folgen einer Sucht im Bekannten- oder Familienkreis. Und auch wenn das Thema Cannabis, so steht es im Jahresbericht, „unter Jugendlichen fast schon Normalität“ ist, befanden sich im Jahr 2023 insgesamt „nur“ 72 Personen wegen Cannabis in Betreuung, von denen knapp 60 Neuzugänge waren.
Meinung aus der Redaktion: Man wird als Dauerkonsument mit 50g erwischt, ein Verkauf kann nicht nachgewiesen werden, die Menge ist jedoch schon so hoch, dass der Anwalt rät: „Nimm Therapie statt Strafe, § 35 BtMG.“ Dieser Paragraf existiert tatsächlich und wird auch relativ häufig angewendet: Eine Gefängnisstrafe kann durch die Verbüßung einer stationären Therapie verkürzt oder ganz umgewandelt werden. Böse Zungen behaupten, den Paragraf gibt es eigentlich nur noch, damit immer genug Kiffer in Therapie sind, damit die Regierung ein gutes Argument für ein Verbot von Cannabis hat…
Quellenverzeichnis
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1 https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=342246
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