Krebs

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Medizinisches Cannabis kann Krebspatienten auf verschiedene Weise helfen, indem es sowohl Schmerzen als auch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern kann. Viele Krebspatienten setzen Cannabis begleitend ein, wodurch sich ihre Lebensqualität verbessern kann. Dabei sollte der Einsatz von Cannabis stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Cannabis-Therapie bei einer Krebserkrankung

Viele Krebspatienten leiden unter mittelstarken oder starken Schmerzen, die im Verlauf der Krebserkrankung zunehmen. Oftmals entfalten starke Schmerzmittel wie Opioide keine ausreichende Wirkung oder verursachen starke Nebenwirkungen, worunter Patienten zusätzlich leiden. Medizinisches Cannabis könnte hier eine ergänzende Therapieoption sein. [1]

Darüber hinaus wird Medizinalcannabis häufig gegen Chemotherapie-bedingte Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Meist geht die Chemotherapie auch mit einem Appetitverlust einher. Auch hier könnte Cannabis nützlich sein, da THC bekanntlich den Appetit anregen kann. [2]

Cannabis auf Rezept bei Krebs

Um Cannabis auf Rezept zu bekommen, kann Dir ein Telemedizin-Anbieter helfen. Wenn Du Dich für einen Anbieter entschieden hast, wirst Du im ersten Schritt in der Regel dazu aufgefordert, Dich zu registrieren und Fragebogen auszufüllen. Hier werden Dir verschiedene Fragen zu Deinen Erkrankungen und Symptomen gestellt. Damit sich der Arzt ein umfassendes Bild von Dir machen kann, wirst Du vermutlich im nächsten Schritt medizinische Unterlagen einreichen müssen, wie zum Beispiel:

  • Arztbriefe von Fachärzten (z. B. Onkologe) und Deinem Hausarzt mit Nennung der Krankengeschichte und Diagnose
  • Entlassungsbriefe aus Krankenhausaufenthalten
  • Befundberichte von Untersuchungen (z. B. Blutuntersuchungen, Röntgen, MRT, CT)
  • Medikamentenplan (Name der Arzneimittel, Dosierung, Zeitraum)

Sobald der Arzt Deine Angaben und Unterlagen geprüft hat, wird er Dich zu einem ersten Gespräch einladen.

Weitere wichtige Informationen findest Du in unserem Ratgeberartikel “Cannabis auf Rezept”, der Dir den Weg zum ersten Cannabisrezept erleichtert.

Anwendungsarten von Cannabis bei Krebs

Du kannst medizinisches Cannabis unterschiedlich konsumieren. Am häufigsten entscheiden sich Patienten für Cannabisblüten, die sie mithilfe eines Vaporizers verdampfen kann. Natürlich lassen sich aus den Blüten auch Edibles (Esswaren) und Tees herstellen. Alternativ stehen Vollspektrumextrakte zur Verfügung. Hier bereiten Apotheker aus Cannabisblüten eine ölige Lösung her, die Du dann oral einnehmen kannst. Zusätzlich gibt es auch noch Fertigarzneimittel. Welche Applikationsform für Dich geeignet ist, besprichst Du am besten mit Deinem Arzt.

Welche medizinische Cannabissorte bei Krebs?

Cannabis besitzt ein breites Wirkungsspektrum und wirkt nicht bei jedem Patienten gleich. Deshalb lässt sich pauschal nicht sagen, dass bei Krebs diese oder jene Cannabissorte am besten wirkt. Zwar ist aus Erfahrungsberichten bekannt, dass bei chronischen Schmerzen und Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen ein hoher THC-Gehalt hilfreich ist, das muss aber nicht zwangsläufig auch auf Dich zutreffen. Deshalb wirst Du vermutlich erst einmal verschiedene Sorten ausprobieren müssen. Dein Arzt wird Dich hierbei unterstützen.

Wenn Du Dir einen Überblick über alle auf dem deutschen Markt verfügbaren Cannabisblüten verschaffen möchtest, dann nutze bitte unser Bewertungssystem. Einige Patienten haben bei uns schon über ihre Erfahrungen mit bestimmten Sorten berichtet und diese bewertet. Um eine geeignete Sorte zu finden, kann Dir unser praktisches Filtersystem helfen. Wähle hier beispielsweise bei “Symptome” Deine Beschwerden aus und Du erhältst Vorschläge mit passenden Cannabissorten, detaillierten Beschreibungen und Bewertungen.

Ausführliche Informationen zum Thema Cannabis gegen Krebs können in diesem Artikel nachgelesen werden.

Quellen

[1] Byars T, Theisen E, Bolton DL. Using Cannabis to Treat Cancer-Related Pain. Semin Oncol Nurs. 2019 Jun;35(3):300-309. doi: 10.1016/j.soncn.2019.04.012. Epub 2019 Apr 30. PMID: 31053395, Download vom 03.12.2024 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31053395/

[2] Parker LA, Rock EM, Limebeer CL. Regulation of nausea and vomiting by cannabinoids. Br J Pharmacol. 2011 Aug;163(7):1411-22. doi: 10.1111/j.1476-5381.2010.01176.x. PMID: 21175589; PMCID: PMC3165951, Download vom 03.12.2024 von https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3165951/

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Autorin

Alexandra Latour

Alexandra Latour hat mehr als zehn Jahre Erfahrung als Redakteurin und freiberufliche Autorin in der Health-Care-Branche. Anfang 2017 übernahm sie die Stelle als stellvertretende Chefredakteurin bei Leafly Deutschland und eignete sich in den darauffolgenden Jahren eine umfangreiche Fachexpertise in den Themen medizinisches Cannabis und frei käufliche CBD-Produkte an. Inzwischen ist Alexandra in der Cannabis-Branche fest verwurzelt und setzt sich neben ihrer Haupttätigkeit als Medizinredakteurin für die Aufklärung ein. Bitte beachten: Die Inhalte der Artikel sind ausschließlich die persönliche Meinung der Autorin und spiegeln nicht zwingend die Ansichten des gesamten Teams wider.

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