Nach einer direkten oder indirekten Konfrontation mit einem Trauma kann sich eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln, die zu den traumabezogenen Störungen gehört. Jedoch entwickelt nicht jeder, der ein Trauma erlebt, auch automatisch eine PTBS – viele Menschen verarbeiten das Trauma ohne langfristige Auswirkungen. Bei einigen Betroffenen bleibt das Ereignis allerdings ständig präsent und beeinträchtigt das tägliche Leben stark. Dabei kann die Störung direkt nach dem Trauma auftreten, sich aber auch erst Monate oder sogar Jahre später entwickeln.

Was sind mögliche Ursachen der PTBS?

Ob eine Person eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Besonders gewaltsame und lebensbedrohliche Ereignisse, wie zum Beispiel schwere Unfälle, Überfälle, Gewalterfahrungen, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Krieg oder Naturkatastrophen, erhöhen das Risiko, an einer PTBS zu erkranken. Ebenso können bereits bestehende psychische Erkrankungen oder schwierige Lebensumstände das Risiko erhöhen. Menschen mit einem instabilen sozialen Umfeld oder einer geringen Resilienz sind ebenfalls stärker gefährdet.

Darüber hinaus kann ein starkes soziales Netzwerk und Unterstützung durch Familie und Freunde die Verarbeitung eines Traumas positiv beeinflussen und das Risiko für PTBS mindern. Dementsprechend beeinflusst das Zusammenspiel all dieser Faktoren, ob und in welchem Ausmaß eine Person nach traumatischen Erfahrungen Symptome einer PTBS entwickelt.

Welche Symptome kann eine PTBS verursachen?

Beim Erleben der traumatischen Situation und massivem Stress aktiviert der Körper einen Schutzmechanismus, der dazu dient, zu überleben. Im Rahmen dieser akuten Belastungsreaktion zeigen Betroffene Schocksymptome wie Gefühle der Taubheit und Entfremdung, Verwirrung, Desorientierung sowie Angst und Panik. Manifestiert sich diese Symptomatik, kann sich Monate oder Jahre später eine PTBS entwickeln. Um die Diagnose zu stellen, orientieren sich Ärzte unter anderem an dem Auftreten folgender Symptome:

  • Flashbacks: Verschiedene Schlüsselreize (Intrusionen) wie ein bestimmtes Geräusch oder ein Geruch lösen bei Betroffenen spontane Erinnerungen an das Trauma aus und sind nicht in der Lage, diese zu unterdrücken oder zu kontrollieren. Während die einen nur bruchstückhafte Erinnerungen erleben, kommt es bei anderen zu Flashbacks, dem halluzinationsartigem Zurückversetzen in das Geschehene. Körperliche Begleitsymptome können sich in Form von Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüchen, Zittern und Schwindel äußern.
  • Vermeidungsverhalten: Um sich selbst zu schützen, vermeiden Betroffene häufig die Gedanken an das Trauma. Ebenso meiden sie Situationen oder Aktivitäten, die die Erinnerung wecken könnten. Wer beispielsweise einen schweren Unfall mit dem Auto erlebt hat, meidet anschließend das Autofahren. In einigen Fällen können sich Betroffene hingegen überhaupt nicht oder nur teilweise an das traumatische Erlebnis erinnern (Amnesie).
  • Nervosität: Viele Traumaopfer fühlen sich unterbewusst immer in Gefahr und sind deshalb sehr wachsam (Hypervigilanz). Infolge dessen stehen sie „ständig unter Strom“ und es kommt zu Symptomen wie Nervosität, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Ängste, Panikattacken, Reizbarkeit bis hin zu Wutausbrüchen.
  • Interessenverlust: Häufig ist die Lebensfreude stark beeinträchtigt, weshalb Betroffene kaum noch Interesse am sozialen Leben zeigen. Einige Traumaopfer stumpfen völlig ab und können weder Freude noch Traurigkeit spüren. Durch die Veränderung des Gefühlslebens entwickelt sich dann oftmals eine Depression.
  • Veränderte Selbstwahrnehmung: Betroffene geben sich oft selbst die Schuld für das Erlebte und empfinden ein tiefes Schamgefühl. Infolge dessen entwickeln sie nicht nur Schuldgefühle und Scham, sondern erleben auch den Verlust des Selbstwerts.
  • Somatisierung: Einige Betroffene entwickeln verschiedene körperliche Symptome wie chronische Schmerzen, die jedoch keine organische Ursache haben. Bestand beispielsweise vor dem Trauma bereits ein Schmerzsyndrom, könnte die Traumatisierung dazu beitragen, dass sich dieses chronifiziert.

Bei komplexen Belastungsstörungen neigen Traumaopfer dazu, Drogen und Alkohol zu konsumieren, um sich zu beruhigen. Hier besteht die erhöhte Gefahr einer Abhängigkeitserkrankung.

Behandlungsmöglichkeiten bei einer PTBS

Die Psychotherapie ist die zentrale Säule der PTBS-Behandlung. Oftmals wird ein teilstationärer oder stationärer Klinikaufenthalt empfohlen, um dem Patienten einen geschützten Rahmen und das Gefühl der Sicherheit zu bieten.

Oftmals ist es hilfreich, wenn nicht direkt auf das Erlebte eingegangen wird, sondern Betroffene im Rahmen einer Verhaltenstherapie erst einmal lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen. Mithilfe der Eye Movement Desensitization and Reprocessing Therapie (EMDR) können Betroffene dann langsam an das Trauma herangeführt werden. Während der EMDR-Sitzung erinnert sich der Patient gezielt an belastende, traumatische Erlebnisse. Gleichzeitig wird er durch die Augenbewegungen des Therapeuten oder andere rhythmische Reize, wie Tippen oder Töne, abgelenkt. Diese bilaterale Stimulation – also die wechselseitige Anregung beider Gehirnhälften – soll helfen, die traumatischen Erinnerungen neu zu verarbeiten.

Des Weiteren kann eine posttraumatische Belastungsstörung mit der psychodynamischen imaginativen Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann behandelt werden. Diese Therapie hilft den Patienten, sich mit belastenden Erinnerungen auseinanderzusetzen, ohne sie erneut zu durchleben oder überfordert zu werden. Durch Imaginationstechniken – wie das Visualisieren sicherer Orte oder innerer Unterstützerfiguren – lernen die Betroffenen, sich selbst zu beruhigen und Stabilität aufzubauen. Die Therapie basiert auf der Vorstellung, dass Menschen innere Bilder nutzen können, um Zugang zu ihren eigenen Kraftquellen zu finden.

Ein weiterer Therapieansatz ist die Prolonged Exposure Therapy (PE), bei der sich der Patient in die traumatischen Erfahrungen zurückversetzt. Jede Therapiesitzung wird auf Tonband aufgenommen und durch das Wiederholte anhören, sollen die belastenden Emotionen abnehmen. Hilfreich kann zudem die Cognitive Processing Therapy (CPT) sein, bei der Schuld- und Schamgefühle „umstrukturiert“ werden.

Begleitende Therapien können beispielsweise Bewegungstherapie, Ergotherapie oder das Erlernen von Entspannungstechniken sein.

Generell ist zu sagen, dass es bei der posttraumatischen Belastungsstörung nicht die eine Behandlungsmethode gibt. Es stehen verschiedene Therapien zur Verfügung und in der Regel richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad der Beschwerden und den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen.

Medikamentöse Therapie bei PTBS

Medikamente werden bei einer posttraumatischen Belastungsstörung dann eingesetzt, wenn die Symptome sehr stark sind oder die psychotherapeutische Behandlungsmethode allein nicht ausreicht. Dementsprechend können bestimmte Medikamente helfen, die Beschwerden zu lindern und so die Therapie zu unterstützen. Besonders bei Angststörungen, Depressionen oder Schlaflosigkeit können Medikamente den Patienten helfen, die Belastung besser zu bewältigen und die Basis für eine wirksame Traumatherapie zu schaffen. Dabei können folgende Medikamente (Psychopharmaka) zum Einsatz kommen:

  • Antidepressiva: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) wie Sertralin und Paroxetin gehören zu den am häufigsten eingesetzten Antidepressiva bei PTBS, da sie stimmungsaufhellend wirken können. Ebenso können sie Ängste reduzieren und gegen Schlafstörungen helfen. Zur Anwendung kommen auch Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) wie Venlafaxin, die ähnliche Effekte wie SSRIs entfalten können und bei schweren depressiven Symptomen eingesetzt werden.
  • Beruhigungsmittel (Anxiolytika): In bestimmten Fällen können Benzodiazepine gegen akute Angst- und Panikzustände verschrieben werden. Sie haben jedoch ein hohes Suchtpotenzial und werden daher nur sehr kurzfristig und unter strenger Kontrolle eingesetzt.
  • Prazosin gegen Albträume: Das blutdrucksenkende Medikament Prazosin wird manchmal gegen PTBS-bedingte Albträume und Schlafprobleme eingesetzt. Es kann die Häufigkeit und Intensität belastender Träume reduzieren, wobei nicht jeder Patient von diesem Medikament profitiert.
  • Antipsychotika: In seltenen Fällen und bei sehr schweren PTBS-Symptomen, wie zum Beispiel starken Dissoziationen oder aggressivem Verhalten, werden Antipsychotika wie Risperidon eingesetzt, da sie dabei helfen können, intensive Stressreaktionen zu dämpfen.

Die medikamentöse Behandlung wird individuell angepasst und von einem Psychiater überwacht. Ziel ist es, eine deutliche Symptomlinderung zu erreichen, um die psychotherapeutische Arbeit zu unterstützen und dem Patienten langfristig eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen.

Das Problem bei der medikamentösen Behandlung ist, dass alle zuvor genannten Medikamente teils erhebliche Nebenwirkungen auslösen können und Patienten hierdurch eine zusätzliche Beeinträchtigung erleben.

Es ist an dieser Stelle auch noch einmal darauf hinzuweisen, dass bei einer posttraumatischen Belastungsstörung stets die Psychotherapie im Vordergrund stehen muss. Denn kein Medikament und auch kein medizinisches Cannabis können Traumata auflösen oder die psychische Erkrankung „heilen“.

Abb 1.: Endocannabinoid-System und Cannabis.

Zusammenhang zwischen dem Endocannabinoidsystem und PTBS

In der Forschung heißt es, dass die PTBS (post traumatic stress disorder – kurz PTSD) Veränderungen in den Bereichen Gedächtnisprozesse, Stimmung, Angst und Erregung umfasst. Es wird angenommen, dass es sich bei der Krankheit um eine abnorme Anpassung an traumatischen Stress handelt. Ziel der pharmakologischen Wissenschaft ist es, neue potenziell wirksame Behandlungen zu entdecken, und hat ihre Aufmerksamkeit auf die sogenannten „kognitiven Verstärker“ gerichtet. Diese Substanzklasse könnte durch die Beeinflussung kognitiver Prozesse, die an der Entstehung und/oder Aufrechterhaltung der posttraumatischen Symptomatik beteiligt sind, eine große Hilfe bei der Verbesserung der Ergebnisse von Psychotherapien und der Prognose der Patienten sein.

In diesem Zusammenhang wird Medikamenten, die auf das Endocannabinoid-System (ECS) einwirken, aufgrund ihrer doppelten Fähigkeit, einerseits Gedächtnisprozesse zu modulieren und andererseits Angst und Depression zu reduzieren, große Beachtung geschenkt. Inzwischen gibt es zahlreiche Tier- und Humanstudien, in denen die Auswirkungen von Cannabinoiden wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) auf Gedächtnisprozesse untersucht wurden.

ECS und Stressreaktionen

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein neuromodulatorisches System, das aus den Cannabinoid-Rezeptoren 1 (CB1) und 2 (CB2) sowie endogenen Liganden (Endocannabinoide) wie N-Arachidonylethanolamin (Anandamid) und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG) besteht. Seit Langem ist bekannt, dass das ECS eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Stressreaktion spielt.

Die Stressreaktion dient der Wiederherstellung der Homöostase (Gleichgewicht) und zur Sicherung des Überlebens als Antwort auf Bedrohungen. Gleichzeitig umfasst sie die Aktivierung einer autonomen Reaktion durch das sympathische Nervensystem sowie einer neuroendokrinen Reaktion, die hauptsächlich durch die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren (HPA)-Achse ausgelöst wird.

Hieran scheint auch das ECS beteiligt zu sein. Denn die CB1-Rezeptoren sind unter anderem über alle Gehirnbereiche verteilt, insbesondere im zentralen Nervensystem und vor allem mit einer hohen Dichte im Kortex, in der Amygdala, im Hippocampus und den Basalganglien, während sich die CB2-Rezeptoren hauptsächlich auf den Zellen des Immunsystems befinden.

Verschiedene Untersuchungen zeigen Veränderungen im ECS als Folge von chronischem Stress. So scheint sowohl der Endocannabinoid-Gehalt als auch die CB1-Dichte in verschiedenen Gehirn-Bereichen abzunehmen.[1]

In weiteren Studien wurde untersucht, wie bestimmte Stoffe im Gehirn das Angstverhalten nach traumatischen Erlebnissen beeinflussen. In Tiermodellen für PTBS wurde Ratten ein starkes Trauma (starker Fußschock) zugefügt und anschließend in einer Situation, die das Trauma erinnert, getestet. Dies verursachte bei den Ratten ähnliche Symptome wie bei Menschen mit PTBS: eine stärkere Schreckreaktion, Furcht und Schwierigkeiten, Ängste zu „verlernen“.

Forscher fanden bei traumatisierten Ratten niedrigere Werte von Anandamid in einem bestimmten Gehirnbereich, dem Nucleus accumbens, der mit Emotionen verbunden ist. Sie testeten dann, ob bestimmte Substanzen helfen könnten, diese PTBS-ähnlichen Symptome zu lindern. Wenn die Ratten eine Substanz erhielten, die die CB1-Rezeptoren im Gehirn stimuliert, half dies, ihre übermäßige Angst zu verringern. Das bedeutet, dass die Erhöhung des Anandamid-Spiegels und die Aktivierung der CB1-Rezeptoren bei PTBS-ähnlichen Beschwerden helfen könnten.[2, 3]

Studien: Cannabistherapie bei PTBS-Patienten

Vorab muss gesagt werden, dass die aktuelle Studienlage nicht eindeutig ist. Teilweise sind die Ergebnisse in den Studien auch widersprüchlich, was natürlich auch den unterschiedlichen Studiendesigns geschuldet ist. Auf der einen Seite heißt es, dass medizinische Cannabinoide keine Wirksamkeit bei PTBS-Beschwerden zu haben scheinen, während auf der anderen Seite von einem vielversprechenden Potenzial einer Cannabis-Therapie gesprochen wird.

In einer Studie wurden Daten von 404 Patienten mit PTBS ausgewertet, die eine medizinische Cannabis-App nutzten, mit der die angewendeten Cannabissorten und -dosen sowie die Veränderungen der Symptome eingegeben wurden. Im Ergebnis heißt es, dass Intrusionen, Reizbarkeit und Angst unmittelbar nach dem Cannabiskonsum um mehr als 50 Prozent reduziert waren. Die Dosis gegen Angstzustände wurde jedoch mit der Zeit erhöht. Hier konnte Cannabis für eine vorübergehende Linderung der Beschwerden sorgen. Allerdings könnte eine Cannabis-Therapie kein wirksames Langzeitmittel sein.[4]

In einer weiteren Studie heißt es, dass der derzeitige Mangel an klinischen Beweisen die Verwendung von cannabisbasierten Arzneimitteln bei einer posttraumatischen Belastungsstörung begrenzt sei. Deshalb untersuchten die Wissenschaftler Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und unerwünschte Ereignisse bei Teilnehmern, denen Medizinalcannabis gegen PTBS verschrieben wurde.

Von den 162 eingeschlossenen Patienten waren 88,89 Prozent aktuelle/frühere Cannabiskonsumenten. Die mittleren täglichen Cannabis-Dosen betrugen 5 mg CBD und 145 mg THC. Beobachtet wurde eine deutliche Verbesserung der PTBS-Symptome wie Schlaf und Angst. 33 Teilnehmer berichteten von Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit und Müdigkeit. Im Ergebnis heißt es, dass die Therapie mit medizinischen Cannabisprodukten die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten verbesserte.[5]

Zusammenfassung zu medizinischem Cannabis bei PTBS

Es kann mit Sicherheit behauptet werden, dass es eine Verbindung zwischen dem ECS und der Steuerung unserer Emotionen gibt. Da Cannabinoide wie THC und CBD mit dem ECS interagieren, können sie die unterschiedlichsten Wirkungen entfalten. Es werden allerdings noch sehr viele Forschungen betrieben werden müssen, um die genauen Wirkmechanismen zu entschlüsseln, wenn es um die posttraumatische Belastungsstörung und Cannabis-Therapien geht.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Symptomatik der PTBS äußerst komplex ist, bzw. betroffene Menschen unter vielen verschiedenen Beschwerden leiden und medizinisches Cannabis nun mal kein „Allround-Mittel“ ist. Entwickelt ein Patient beispielsweise eine schwere Depression, besteht die Gefahr, dass die Einnahme von Cannabis diese verschlechtert. Ebenso könnten hohe THC-Dosen eine angstverstärkende Wirkung entfalten. All dies sind Variablen, denen Beachtung geschenkt werden muss. Ggf. könnte eine Cannabis-Therapie in Einzelfällen unterstützend hilfreich sein, der Einsatz muss jedoch gut abgewogen werden.

Weitere Informationen zum Thema psychische Erkrankungen und medizinisches Cannabis enthält dieser Artikel.

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FAQ

Was kann eine PTBS auslösen?

Eine PTBS kann sich nach extremen Belastungen bzw. einer Erfahrung entwickeln, in der eine Person, zum Beispiel Gewalt, Missbrauch, Krieg, Folter o. Ä., ausgesetzt war. Oftmals ist dies beispielsweise bei Kriegsveteranen zu beobachten oder bei Personen, die einer Naturkatastrophe ausgesetzt waren.

Wie behandelt man eine PTBS?

Die Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung erfordert eine Psychotherapie sowie weitere Therapieformen, die auf der Auseinandersetzung und der Verarbeitung des Traumas abzielen. In schweren Fällen können auch unterstützend Psychopharmaka zur Anwendung kommen, um den Leidensdruck zu reduzieren.

Kann Cannabis bei PTBS helfen?

Eine Behandlung mit medizinischem Cannabis beim PTBS könnte in Einzelfällen eine Unterstützung darstellen, wobei hier äußerste Vorsicht geboten ist. Denn bekanntlich können THC und CBD einen positiven und negativen Effekt verursachen. Auch die aktuelle Studienlage zu diesem Thema und cannabinoidbasierten Medikamenten ist unklar.

Quellen

[1] Hill MN, Patel S, Carrier EJ, Rademacher DJ et. al, Downregulation of endocannabinoid signaling in the hippocampus following chronic unpredictable stress. Neuropsychopharmacology. 2005 Mar;30(3):508-15. doi: 10.1038/sj.npp.1300601. PMID: 15525997, Download vom 02.11.2024 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15525997/

[2] Wang W, Sun D, Pan B et. al, Deficiency in endocannabinoid signaling in the nucleus accumbens induced by chronic unpredictable stress. Neuropsychopharmacology. 2010 Oct;35(11):2249-61. doi: 10.1038/npp.2010.99. Epub 2010 Jul 21. PMID: 20664582; PMCID: PMC3055309, Download vom 02.11.2024 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20664582/

[3] Fidelman S, Mizrachi Zer-Aviv T, Lange R et. al, Chronic treatment with URB597 ameliorates post-stress symptoms in a rat model of PTSD. Eur Neuropsychopharmacol. 2018 May;28(5):630-642. doi: 10.1016/j.euroneuro.2018.02.004. Epub 2018 Mar 5. PMID: 29519609, Download vom 02.11.2024 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29519609/

[4] LaFrance EM, Glodosky NC, Bonn-Miller M et. al, Short and Long-Term Effects of Cannabis on Symptoms of Post-Traumatic Stress Disorder. J Affect Disord. 2020 Sep 1;274:298-304. doi: 10.1016/j.jad.2020.05.132. Epub 2020 May 24. PMID: 32469819, Downaload vom 02.11.2024 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32469819/

[5] Pillai M, Erridge S, Bapir L, Nicholas M et. al, Assessment of clinical outcomes in patients with post-traumatic stress disorder: analysis from the UK Medical Cannabis Registry. Expert Rev Neurother. 2022 Nov-Dec;22(11-12):1009-1018. doi: 10.1080/14737175.2022.2155139. Epub 2022 Dec 12. PMID: 36503404, Download vom 02.11.2024 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36503404/