• 11.06.2024
• Robert Meister

Hanfsamen aus dem Automat

Seit April ist der Konsum von Cannabis in Deutschland grundsätzlich nicht mehr strafbar, und jeder darf drei Pflanzen für den Eigenbedarf zu Hause haben. Die Frage ist jedoch, wo man das Saatgut herbekommt. Baumärkte und Gartencenter könnten es anbieten, und in Neu-Ulm gibt es seit Kurzem Hanfsamen in einem Automaten. Dieser Automat, betrieben von Selim Ergözen, verkauft neben Snacks und Energy-Drinks auch Hanfsamen für 20 Euro pro Tütchen mit Altersnachweis. Ergözen wurde von einem Lieferanten darauf hingewiesen, dass der Verkauf legal sei, und der Automat hat sich als beliebt erwiesen.

Allerdings gibt es rechtliche Unklarheiten: Das bayerische Gesundheitsministerium hält den Verkauf für unzulässig, da es keine zugelassenen Sorten für Konsumcannabis gibt.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hingegen sieht keinen Verstoß gegen das Saatgutrecht. Aufgrund dieser Uneinigkeit hat die Polizei bisher nicht eingegriffen und würde nur bei einer Anzeige tätig werden. Ergözen plant, die Hanf-Tüten vorerst im Automaten zu lassen und abzuwarten, bevor er reagiert. In der Zwischenzeit wächst die Nachfrage nach den Cannabis-Samen.

Autor

Robert Meister

Robert Meister arbeitet seit dem Ende seines Studiums (Technikjournalismus/PR) dauerhaft in der Cannabisbranche. Mit nun über acht Jahren Arbeitserfahrungen als Redakteur, Übersetzer, Berater und Mitarbeiter in mehreren Grow-, Head-, und CBD-Shops kennt er die Branche wie seine (immer vollgekrümmelte...) Westentasche und ist vor allem für seine locker-lustige, aber immer kritische Schreibweise bekannt.