Wie viel Weed eine Cannabis-Pflanze abwirft, hängt von zahlreichen Faktoren und Variablen ab. Ein wichtiger Faktor ist die Genetik. Denn diese bestimmt die grundlegenden Eigenschaften der Cannabispflanze.
Einige Cannabissorten sind von Natur aus darauf ausgelegt, viele und dichte Blüten zu entwickeln, was einen höheren Ertrag verspricht. Andere Sorten sind hingegen kleiner oder weniger produktiv. Diese Unterschiede hängen mit den ursprünglichen Eigenschaften der Pflanze zusammen, die über Generationen hinweg gezüchtet wurden. Wenn eine Pflanze also eine Genetik besitzt, die für große Ernten gezüchtet wurde, sind die Chancen hoch, dass sie auch viel Ertrag bringt – vorausgesetzt, sie bekommt gute Bedingungen beim Anbau, wie Licht, Nährstoffe und Wasser.
Wie hoch der Ernteertrag ausfällt, hängt natürlich auch von den Wachstumsbedingungen ab. Beim Indoor-Anbau können Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belüftung und Licht gesteuert werden. Hingegen sind die Wetterbedingungen beim Outdoor-Anbau nicht kontrollierbar, was das Pflanzenwachstum und damit auch die Ernte gefährdet.
Darüber hinaus spielen auch die jeweiligen Anbautechniken sowie die Erfahrung, die ein Grower mitbringt, eine wesentliche Rolle. Denn der erfahrene Cannabiszüchter weiß, wie man zum Beispiel auf einen Schädlingsbefall oder andere Probleme schnell reagiert.
Ertrag von Cannabis-Pflanzen beim Indoor-Anbau schätzen
Die Blütenproduktion bei Cannabispflanzen fällt beim Anbau im Innenbereich meist etwas geringer aus als beim Anbau im Freien. Denn die Pflanzen haben draußen ein höheres Wachstumspotenzial, bzw. werden größer als drinnen.
Nun ist es so, dass es leider keine einheitliche Methode für die Schätzung gibt. Während die einen behaupten, dass professionelle Züchter in der Lage sind, 500 Gramm pro Quadratmeter zu ernten, sagen wiederum andere, dass im Innenbereich mit maximal 50 Gramm pro Pflanze zu rechnen ist.
Zudem gibt es die Methode, den Ertrag von Cannabis anhand der Lichtquelle und der Größe der Growbox zu schätzen: Je größer die Growbox und je stärker das HPS-Licht – desto höher ist der durchschnittliche Cannabisertrag. Eine weitere Methode zur Schätzung des Ertrags ist, diese anhand der Topfgröße zu berechnen. Auch hier geht es darum, dass je größer der Pflanzentopf ist, desto höher die Erträge. In größeren Töpfen können sich die Wurzeln der Cannabispflanze besser ausbreiten. Dementsprechend größer werden die Pflanzen auch über der Erde. Beim Anbau von Cannabis indoor, könntest Du je nach Topfgröße mit folgendem Ertrag rechnen:
- 20 bis 50 Gramm pro Pflanze: 1- bis 3-Liter-Topf
- 50 bis 100 Gramm pro Pflanze: 5- bis 7-Liter-Topf
- 100 bis 200 Gramm pro Pflanze: 10- bis 15-Liter-Topf
- mehr als 200 Gramm pro Pflanze: 20-Liter-Topf oder größer Töpfe
Des Weiteren ist es auch noch möglich, den Ertrag pro Watt Beleuchtung zu schätzen. Hochdruck-Natriumdampflampen (HPS-Lampen) sollen etwa 0,5 bis 1 Gramm Cannabis pro Watt und LEDs ungefähr 0,8 bis 1,5 Gramm pro Watt Cannabis liefern. Ob diese Angaben tatsächlich realistisch sind, ist zu bezweifeln, da für solche Ergebnisse unter anderem ein optimales Beleuchtungskonzept, eine gleichmäßige Lichtverteilung sowie weitere Bedingungen erfüllt sein müssen.
Ertrag von Cannabis-Pflanzen beim Outdoor-Anbau schätzen
In der Regel können beim Outdoor-Anbau bessere Ernten erzielt werden als beim Indoor-Anbau. Denn die Outdoor-Pflanzen haben im Freien normalerweise eine längere vegetative Wachstumsphase sowie auch eine vorteilhaftere Menge und Qualität an Licht dank der Sonne. Wachsen die Pflanzen unter optimalen Umweltbedingungen und erhalten sie ausreichend Pflege, können sie eine Höhe von über zwei Metern erreichen, was für den Innenbereich undenkbar ist. Dabei könnte allein ein Zweig einer solch hohen Cannabispflanze mehr Erträge bringen als eine Pflanze im Indoor-Bereich.
Je nach Cannabissorte und unter der Voraussetzung, dass die Cannabispflanzen unter optimalen Bedingungen wachsen, können die Erträge unterschiedlich hoch ausfallen:
- Sativa-Sorten: Der Ertrag pro Sativa-Pflanze kann zwischen 500 und 1.000 Gramm betragen.
- Indica-Sorten: Pro Indica-Sorte kann der Ertrag bei bis zu 1.000 Gramm liegen, vor allem bei langen Wachstumsperioden.
- Hybrid-Sorten: Bei Hybridsorten hängt die Menge des Ernteertrags von der Genetik sowie den jeweiligen Wachstumsbedingungen ab und kann pro Pflanze bei 500 bis 1.500 Gramm liegen.
Bei Autoflowering-Sorten ist es so, dass diese in der Regel klein und kompakt wachsen. Deshalb sind die Cannabispflanzen bei der Produktion der Buds nicht ganz so effektiv wie photoperiodische Sorten. Dafür bieten Autoflowers die Vorteile, dass sie unabhängig vom Lichtzyklus automatisch in die Blütephase gehen und dass sie dafür weniger Zeit brauchen als die photoperiodischen Sorten. Dementsprechend sind in einer Anbau-Saison unter Umständen mehrere Ernten möglich.
Auch bei einer Autoflowering-Sorte hängen die Mengen von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere der Genetik sowie den Anbau-Methoden. Grob geschätzt kann zwischen 50 bis 200 Gramm pro Pflanze gerechnet werden.
Cannabis-Blüten: Nassgewicht vs. Trockengewicht
Wenn es um die Erträge von Cannabis-Pflanzen geht, darf nicht vergessen werden, dass es das Nassgewicht und das Trockengewicht von Cannabis-Blüten gibt. Denn die frisch geernteten Blüten wiegen aufgrund des hohen Wassergehalts von etwa 75 bis 80 Prozent vor dem Trocknen deutlich mehr (Nassgewicht). Beim Trocknungsprozess verlieren sie Feuchtigkeit und damit auch ordentlich an Gewicht (Trockengewicht).
Es kann davon ausgegangen werden, dass das Gewicht der getrockneten Blüten ungefähr ein Viertel des Nassgewichts beträgt. Das heißt, dass Du bei der Berechnung von Erträgen das Nassgewicht durch vier teilen musst. Nehmen wir an, Du hast 100 Gramm Buds geerntet, beträgt das Trockengewicht etwa 25 Gramm.
Beachte, dass der Trocknungsprozess enorm wichtig ist. Denn erst durch die Trocknung und Aushärtung sicherst Du die Qualität der Blüten und sicherst den Gehalt der wertvollen Cannabinoide wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sowie der Terpene.
Cannabisanbau: Ertragssteigerung durch spezielle Techniken
Es gibt verschiedene Trainingstechniken, die Einfluss auf die Blüten-Produktion haben können. Eine beliebte Technik ist das Low-Stress-Training (LST), bei der das Wachstum der Pflanzen in die Breite gelenkt wird und mehr Licht an die unteren Bereiche der Pflanze bringt. Dabei werden die Zweige sanft nach unten gebogen und fixiert, ohne dass Stängel abgeschnitten oder beschädigt werden. Ziel ist es, eine buschigere Pflanze zu erzeugen, die eine gleichmäßige Lichtverteilung auf alle Blütenstände erhält. Dabei werden die Pflanzen nur wenig belastet. Damit sind höhere Erträge von 20 bis 30 Prozent erreichbar.
Um die Blütenbildung anzuregen, wenden viele Züchter auch das High-Stress-Training (HST) an. Bei dieser Anbautechnik werden die Pflanzen gezielt verletzt, um das Wachstum zu kontrollieren und den Ertrag zu steigern. Zu den HST-Techniken gehören Topping, das Abschneiden der Hauptspitze der Pflanzen sowie das Supercropping, das vorsichtige Quetschen und Knicken der Stängel.
Diese Methoden lösen in den Pflanzen eine Stressreaktion aus, die dazu führt, dass sie mehr Energie in die Blütenbildung stecken, um sich zu „schützen.“ Dadurch entstehen in der Regel buschigere Cannabispflanzen mit mehr potenziellen Blütenstellen, was den Ertrag erhöhen kann. Allerdings erfordert diese Technik Erfahrungen, da die Pflanzen bei falscher Anwendung Schaden nehmen können.
Welche Cannabissorten sind besonders ertragreich?
Bei der riesigen Auswahl an Cannabissorten ist die Entscheidung oft nicht einfach. Deshalb stellen wir Dir verschiedene Sorten vor, die als besonders ertragreich gelten und geben Dir noch einige Tipps dazu.
Purple Queen
Purple Queen ist eine Indica-dominante Sorte mit einem noblen Erbe aus Hindu Kush und Purple Afghani. Der hohe THC-Gehalt von 22 Prozent kann eine tiefe, entspannende Wirkung entfalten. Ihr charaktervoller Zitrusgeschmack erfreut Kenner, während ein dezenter Duft nach Tannenholz das Genusserlebnis abrundet.
Der Anbau gestaltet sich unkompliziert, da Purple Queen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich in gemäßigten bis warmen Klimazonen gedeiht. Nach nur acht bis neun Wochen Blütezeit ist sie drinnen erntebereit, während sie im Freien bis Anfang Oktober ihre volle Reife erreicht. Trotz ihrer kompakten Größe von etwa einem Meter liefert sie beeindruckende Erträge von etwa 450 bis 500 g/m² indoor sowie 650 bis 700 g pro Pflanze unter freiem Himmel.
Shogun
Shogun vereint durch die genetische Verschmelzung von Amnesia Haze und Royal Gorilla Stärke, Geschmacksfülle und einen hohen Ertrag. Das High zeichnet sich durch intensive Klarheit und schiere Kraft aus. Mit einem THC-Gehalt von beeindruckenden 25 Prozent mag sie für Anfänger überwältigend sein, doch bei dosiertem Einsatz kann sie einen Zustand gesteigerter Wachsamkeit eröffnen, in dem jede Herausforderung des Tages souverän angegangen werden kann. Bei höherer Dosierung bringt ihre ausgeglichene Indica-Seite eine angenehme, körperliche Entspannung, während der Geist wach und inspiriert bleibt.
Der Anbau von Shogun dürfte auch Anfängern gelingen. Dabei zeigt die Sorte sowohl drinnen als auch draußen ein starkes Wachstumspotenzial, verlangt jedoch nach intensiver Zufuhr von Nährstoffen, um optimale Erträge zu erzielen. Unter den richtigen Bedingungen kann Shogun drinnen nach einer Blütezeit von neun bis elf Wochen bis zu 600 g/m² und im Freien bis zu 750 g pro Pflanze hervorbringen.
Royal Cheese Auto
Royal Cheese Auto ist eine geschätzte selbstblühende Cannabis-Sorte (30 % Indica, 50 % Sativa, 20 % Ruderalis). Kenner schätzen das unverwechselbare und intensive Aroma sowie die unkomplizierte Kultivierung und den kurzen Lebenszyklus von lediglich zehn Wochen,
Obwohl die Pflanzen in ihrer Größe leicht variieren können, erreicht Royal Cheese Auto meist eine handliche Höhe von etwa 100 cm. Bei durchschnittlichen Wachstums- und Umgebungsbedingungen kann man von ihr einen Ertrag von etwa 160 g je Pflanze erwarten, während sie unter optimalen Bedingungen bis zu beeindruckende 210 g je Pflanze liefert.
Mit ihrem charakteristischen Käsearoma und einer intensiven, entspannenden Wirkung ist Royal Cheese Auto ideal für alle, die nach einer verlässlichen und leicht anzubauenden selbstblühenden Sorte suchen, die sowohl in Geschmack als auch Effekt überzeugt. Dabei liegt der THC-Gehalt bei moderaten 15 %.
Zusammenfassung zur Schätzung des Ernteertrags bei Cannabispflanzen
Der Ertrag einer Cannabispflanze hängt stark von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Genetik der Pflanze, die Anbaumethode, der Standort (Indoor oder Outdoor) sowie die Pflege. Dabei können Pflanzen, die im Freien wachsen, bei idealen Bedingungen oft höhere Erträge erzielen, je nachdem zwischen 500 bis 1000 Gramm pro Pflanze.
Die Ernte bei Indoor-Pflanzen fällt in der Regel geringer aus und liegt grob geschätzt zwischen 25 und 50 Gramm pro Pflanze. Dafür bietet der Indoor-Anbau eine bessere Kontrolle über Licht, Temperatur, Luftzirkulation, Nährstoffzufuhr etc., wodurch die Qualität und Konsistenz der Erträge optimiert werden können. Zudem spielen Techniken wie Low-Stress-Training und High-Stress-Training eine Rolle, indem sie das Wachstum steuern und die Produktion von Blüten maximieren.
Alles Wichtige zur Cannabispflanze findet sich in diesem Artikel.
FAQ
Wie viel Ertrag wirft eine Cannabispflanze ab?
Wie hoch die Ernte ausfällt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie beispielsweise von der Wahl der Sorte, Genetik, der Anbautechnik und natürlich auch von den Bedingungen ab. Meist ist der Ertrag bei Pflanzen, die im Freien angebaut werden, höher als beim Indoor-Anbau.
Wie viel Gramm bringen 3 Cannabispflanzen?
Beim Eigenanbau sind aktuell drei Pflanzen erlaubt. Die Frage, mit viel Gramm pro Cannabis-Pflanze gerechnet werden kann, lässt sich pauschal nicht beantworten, da dies von diversen Faktoren abhängig ist, wie beispielsweise der Sorte, Trainingstechniken, Umgebungsbedingungen und vielem mehr.
Wie viel Gramm pro Pflanze indoor?
Es gibt verschiedene Methoden, um den Ertrag zu schätzen. Problematisch ist, dass es zahlreiche Faktoren gibt, die eine Rolle dabei spielen, wie ertragreich Pflanzen sind – angefangen bei der Genetik über die Pflege und die Umgebungsbedingungen.