Nürnberg: Bekommen Konsumenten eine amtliche Bubatz-Karte?

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Seit April 2024 hat Bayern ein bisschen die Rauchzeichen geändert: Cannabis darf nun ganz offiziell geraucht werden – zumindest irgendwie. Doch wo genau darf man sich denn nun einen Joint anzünden? Klar, nicht überall und schon gar nicht sorglos. Eine „Bubatz-Karte“ sollte helfen, bringt aber mehr Stirnrunzeln als Klarheit.

Die Teillegalisierung von Cannabis sorgt in Nürnberg für mehr Verwirrung als für eine echte Cannabis- Revolution. Kinder, Spielplätze, Schulen und Sportstätten sind tabu. Gras in der Nähe von Minderjährigen ein No-Go! Sichtweite von 100 Metern? Auch wichtig! Aber was, wenn ein Haus im Weg steht? Dann darfst Du wohl wieder – oder doch nicht? Es fühlt sich an wie ein ständiger Balanceakt zwischen Joint und Gesetzbuch.

Bubatz-Karte: Der Kompass, der keiner sein will

Ein pfiffiger Programmierer hatte die Idee: Eine digitale Karte zeigt alle Tabuzonen in Rot an. Sehr praktisch. Doch laut der Stadt Nürnberg wäre diese Karte vor Gericht kaum hilfreich, weil Sichtlinien und zeitliche Verbote (wie das Konsumverbot in Fußgängerzonen von 7:00 bis 20:00 Uhr) nicht einfach auf einer Karte dargestellt werden können. Also: Karte ja, aber bitte mit Vorsicht rauchen!

Keine Beschwerden am Spielplatz – noch!

Die gute Nachricht? Bis jetzt wurde kein Fall von Gras-Konsum auf Spielplätzen gemeldet. Die schlechte Nachricht? Andere Verstöße, wie Kiffen in Gegenwart von Minderjährigen, gibt es schon. Bis Ende November 2024 wurden 27 Verstöße gemeldet und fünf Bußgelder zwischen 75 und 1.000 Euro verteilt.

Fazit: Cannabis ist in Nürnberg zwar legal, aber nicht sorgenfrei. Zwischen Kinderverboten, Sichtlinien und Fußgängerzonen bleibt das Rauchen eine rechtliche Slalomfahrt.

Quellenverzeichnis

  • 1 https://www.nn.de/nuernberg/rechtssicherer-konsum-von-cannabis-brauchen-nurnbergs-kiffer-eine-amtliche-bubatz-karte-1.14539153

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Autorin

Alexandra Latour

Alexandra Latour hat mehr als zehn Jahre Erfahrung als Redakteurin und freiberufliche Autorin in der Health-Care-Branche. Anfang 2017 übernahm sie die Stelle als stellvertretende Chefredakteurin bei Leafly Deutschland und eignete sich in den darauffolgenden Jahren eine umfangreiche Fachexpertise in den Themen medizinisches Cannabis und frei käufliche CBD-Produkte an. Inzwischen ist Alexandra in der Cannabis-Branche fest verwurzelt und setzt sich neben ihrer Haupttätigkeit als Medizinredakteurin für die Aufklärung ein. Bitte beachten: Die Inhalte der Artikel sind ausschließlich die persönliche Meinung der Autorin und spiegeln nicht zwingend die Ansichten des gesamten Teams wider.

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