Hamburg: Jährlich 200 Kiffer in der Klinik
In Hamburg wurden im Jahr 2022 192 Menschen aufgrund von psychischen oder Verhaltensstörungen, sowie drei weitere aufgrund von Cannabis-Vergiftungen, stationär im Krankenhaus behandelt. Laut der Linken-Bürgerschaftsabgeordneten Olga Fritzsche könnten gesundheitsschädliche Zusätze in Cannabis die Ursache für diese Probleme sein. Sie argumentiert, dass das bisherige Verbot mehr Schaden als Nutzen bringe und plädiert stattdessen für eine kontrollierte und regulierte Abgabe, um die Reinheit und Qualität des Konsums zu gewährleisten.
Fritzsche kritisiert den aktuellen Entwurf der Ampel-Regierung zur Cannabis-Legalisierung als unzureichend. Sie bemängelt, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach keine ausgewogene Balance zwischen kontrollierter Freigabe, Präventionsarbeit und Bekämpfung des Schwarzmarktes gefunden habe. Die Ampel-Koalition plant, die psychoaktive Substanz aus dem Betäubungsmittelgesetz zu streichen und den Eigenanbau sowie Besitz bestimmter Mengen für Erwachsene ab dem 1. April 2024 zu erlauben. Ab dem 1. Juli sollen auch Clubs für den gemeinsamen Anbau zugelassen werden.
Meinung aus der Redaktion: Es gibt im deutschen Gesetz den berühmten § 35 BtMG: Therapie statt Strafe. Das Gesetz sieht hier unter bestimmten Voraussetzungen vor, dass Betäubungsmittelabhängige anstatt eine Gefängnisstrafe in einer Justizvollzugsanstalt zu verbüßen, eine (stationäre oder ambulante) Drogentherapie absolvieren können. Es wurde bereits oft kritisiert, dass dieser Paragraf nur dazu führt, dass sich jeder, der diesen Deal angeboten bekommt, natürlich dankend in eine Klinik einweisen lässt. Und außerdem: Von 1,8 Millionen Menschen, die im Hamburg leben, nur 200 im Krankenhaus?… Eine verdammt gute Quote, oder nicht?
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