Cannabis ist eine der am häufigsten konsumierten illegalen Drogen weltweit. Der psychoaktive Hauptwirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) ist verantwortlich für die berauschende und bewusstseinsverändernde Wirkung. Daneben ist THC, welches in der Leber metabolisiert wird, auch für das medizinisch nützliche Potenzial bekannt.

Viele Konsumenten stellen sich die Frage, wie lange THC im Körper nachweisbar ist und welche Methoden der Nachweisbarkeit es gibt. Wie lange der Wirkstoff beziehungsweise seine Abbauprodukte nach dem Konsum im Körper verbleiben, ist allerdings von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Was ist THC?

THC ist ein psychoaktiver Wirkstoff der Cannabispflanze mit einer berauschenden Wirkung. Er kann eine Vielzahl von Effekten haben, einschließlich veränderter Wahrnehmung, erhöhter Herzfrequenz, oder beeinträchtigter Gedächtnisleistung. Als Arzneimittel kann THC auch zur Linderung von Schmerzen oder zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden.

Zerkleinerte Blüten können als Joints oder in einer Bong geraucht, mit einem Vaporizer verdampft, oder in Form essbarer Cannabisprodukte oral aufgenommen werden. Die Wirkung von gerauchtem oder verdampftem Cannabis dauert ungefähr ein bis vier Stunden. Bei oralem Konsum tritt sie zwar später ein, hält jedoch wesentlich länger an. Doch selbst, wenn die berauschende Wirkung nachlässt, können sich noch THC-Abbauprodukte im Körper befinden, die im Falle eines Drogentests nachgewiesen werden.

Wie wird THC verstoffwechselt?

THC wird in der Regel inhalativ (Vaporisieren, Rauchen) oder oral (z.B. als Gebäck) konsumiert. Danach wird THC teilweise unverändert wieder ausgeschieden, teilweise in der Leber über das psychoaktive Zwischenprodukt THC-Carbonsäure (THC-OH) zu inaktivem THC-COOH verstoffwechselt.

Aktuell gilt im Straßenverkehr ein Grenzwert von 1ng THC pro Milliliter Blutserum. Liegt der festgestellte Wert darüber, droht Betroffenen je nach Sachlage eine Geldstrafe, ein Fahrverbot oder die Entziehung der Fahrerlaubnis.

THC ist fettlöslich. Bereits unmittelbar nach dem Konsum gelangt ein großer Teil des Wirkstoffes über den Blutkreislauf in fetthaltiges Körpergewebe (Fettgewebe, Haut) und wird dort eingelagert.

THC im Körper: Welche Nachweismethoden gibt es?

Um THC und Abbauprodukte nachzuweisen, gibt es diverse Möglichkeiten. Im Rahmen einer Verkehrskontrolle kann zum Beispiel ein Urintest verlangt werden. But- und Haaranalysen können Aufschluss darüber geben, wie lange der letzte Konsum zurückliegt.

Neben Dosierung und Konsummustern wird ein positives Testergebnis auch vom angewandten Testverfahren beeinflusst.

Urinanalyse

Urinproben zählen zu den am häufigsten durchgeführten Maßnahmen, um THC im Körper nachzuweisen. Der Urin wird auf THC und seine Abbauprodukte untersucht.

Blutanalyse:

Mithilfe von Bluttests wird in der Regel überprüft, ob es sich um akuten Konsum handelt.

Speichelanalyse:

THC kann im Speichel für einige Stunden bis zu einem Tag nachgewiesen werden.

Haaranalyse:

Auch in den Haaren kann THC lange Zeit nachgewiesen werden. Diese wesentlich aufwendigere Nachweismöglichkeit wird oftmals im Rahmen einer Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung gefordert, um eine gewisse Abstinenzzeit festzustellen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Nachweiszeit von THC im Körper von verschiedenen Faktoren wie Dosierung, Häufigkeit des Konsums, Stoffwechsel und der individuellen Empfindlichkeit abhängt. Soll ein Nachweis von THC im Körper vermieden werden, ist es am besten, den Konsum lange Zeit zu vermeiden.

THC-Nachweis: Wie lange ist der Wirkstoff nachweisbar?

Eine der häufigsten Methoden zum Nachweis von THC bzw. Abbauprodukten ist der Urintest. Abbauprodukte wie THC-Carbonsäure sind je nach Konsum und Stoffwechselrate etwa fünf bis sieben Tage nachweisbar. Selbst bei einmaligem Konsum kann THC-COOH nach 24 bis 36 Stunden nachgewiesen werden. Wird regelmäßig Cannabis konsumiert, lässt sich dies mittels Urintest auch nach mehreren Wochen noch herausfinden. Bei Dauerkonsumenten kann eine Urinprobe sogar bis zu 12 Wochen nach dem letzten Konsum positiv auf THC reagieren.

Cannabis nachweisbarkeit
Abb.1: Der Konsum von Cannabis kann mit verschiedenen Methoden, beispielsweise im Labor oder mit einem Schnelltest, nachgewiesen werden

Die Konzentration von THC im Urin hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Menge des konsumierten Cannabis , der individuellen Stoffwechselrate und der Häufigkeit des Konsums. Nach dem Konsum eines Joints kann die Konzentration im Urin zwischen 20 und 500 ng/ml liegen.

Blutuntersuchung und Haaranalyse

Bei Verdacht auf Drogenkonsum kann neben einem Urintest auch eine Blutuntersuchung angeordnet werden. Die Blutuntersuchung ist in der Regel genauer als ein Urintest und kann auch geringere Mengen an THC nachweisen.

Ein Urintest im Rahmen einer Verkehrskontrolle ist immer freiwillig und nur auf richterliche Anordnung als Drogentest gültig. Anstatt eines Urintests sollte man immer auf einen Bluttest bestehen, da hier die Nachweisbarkeitszeit deutlich kürzer ist.

Je nach Häufigkeit des Konsums und Dosierung des aufgenommenen Wirkstoffs, kann THC im Blutplasma etwa vier bis sechs Stunden nachgewiesen werden. Das Stoffwechselprodukt THC-Carbonsäure verbleibt jedoch über einen wesentlich längeren Zeitraum im Blutplasma. Bei einmaligem Konsum beträgt die THC Nachweisbarkeit etwa ein bis drei Tage. Bei mehrmaligem Konsum lassen sich noch mehrere Tage nach dem letzten Konsum Rückstände von THC-Carbonsäure im Blutplasma feststellen. Bei regelmäßigem Konsum kann der Bluttest sogar mehrere Wochen nach der letzten THC-Aufnahme noch positiv ausfallen.

Bluttest Cannabis
Abb.2: Ein Bluttest wird vor allem dann eingesetzt, wenn ein akuter Konsum nachgewiesen werden soll. Für Langzeitabstinenz-Nachweise werden Haar- und Urintests eingesetzt.

Das Stoffwechselprodukt THC-Carbonsäure lässt sich jedoch über einen wesentlich längeren Zeitraum im Blutplasma nachweisen. Bei einmaligem Konsum beträgt die THC Nachweisbarkeit etwa ein bis drei Tage. Bei mehrmaligem Konsum lassen sich drei bis sieben Tage nach der letzten THC-Aufnahme Rückstände von THC-Carbonsäure im Blutplasma feststellen. Bei regelmäßigem Konsum kann der Bluttest sogar mehrere Wochen nach der letzten THC-Aufnahme noch positiv ausfallen.

Die Anordnung einer Blutuntersuchung oder Haaranalyse erfolgt meist im Rahmen von forensischen Untersuchungen, beispielsweise bei Straftaten im Zusammenhang mit Drogen oder im Falle von Verkehrskontrollen. In der Medizin wird eine Blutuntersuchung hingegen nur selten angeordnet, da ein positiver Befund allein noch keine Aussage über den Zeitpunkt oder die Menge des Drogenkonsums erlaubt.

Eine Haaranalyse kann einen Drogenkonsum sogar noch länger zurückverfolgen. Im Gegensatz zu Blut und Urin bleibt THC in den Haaren für mehrere Monate nachweisbar. Hierbei werden nicht die Haare selbst, sondern das im Haarfollikel eingelagerte THC untersucht.

Der Unterschied zwischen Blut- und Haartest liegt darin, dass ein Bluttest nur den aktuellen THC-Gehalt im Körper nachweisen kann, während ein Haartest eine längere Zeitspanne abdeckt. Allerdings ist eine Haaranalyse aufwändiger und teurer als eine Blutuntersuchung.

In der Industrie gibt es regelmäßige Blutuntersuchungen
Abb.3: Manche Berufsgruppen, beispielsweise in der Schwerindustrie, im Bergbau oder in der chemischen Industrie, müssen regelmäßige Blutuntersuchungen erdulden, in denen teilweise auch auf Drogen getestet wird. Ein Drogentest muss jedoch immer vom Arbeitgeber angekündigt werden.

Kann der Konsum von CBD das Ergebnis eines Drogentests beeinflussen?

CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind zwei von über 100 Cannabinoiden, die in der Hanfpflanze vorkommen. Während THC psychoaktiv ist und einen Rauschzustand hervorruft, hat CBD keine psychoaktive Wirkung. Es besteht die Möglichkeit, dass CBD-Produkte, die geringe Mengen THC enthalten, einen Drogentest positiv ausfallen lassen können.

In den meisten Fällen wird ein Standard-Drogentest nur auf THC reagieren und keine positiven Ergebnisse für CBD zeigen, da die meisten Tests nur das psychoaktive THC nachweisen. Um sicherzustellen, dass CBD-Konsum keinen positiven Drogentest auslöst, sollten nur CBD-Produkte mit nachgewiesener Qualität und ohne THC-Gehalt verwendet werden. Es ist ratsam, vor einem Drogentest keine CBD-Produkte einzunehmen.

Fazit

Insgesamt lässt sich festhalten, dass THC im Körper unterschiedlich lange nachweisbar ist, abhängig von der Art des Konsums und der Nachweismethode. Ein Urintest ist die am häufigsten genutzte Methode zur Nachweisbarkeit von THC, da er einfach und kostengünstig durchgeführt werden kann. Bei einem einmaligen Konsum von THC ist die Nachweisbarkeit in der Regel auf wenige Tage begrenzt, bei regelmäßigem Konsum kann sie jedoch mehrere Wochen oder sogar Monate andauern. Auch die Konsummenge und die Art des Konsums spielen eine Rolle. THC-Abbauprodukte können mithilfe gängiger Verfahren wesentlich länger nachgewiesen werden.


Liebe Patient*innen und Ärzt*innen, verehrte Konsument*innen,

Schon gewusst? Über die Hälfte der Cannabispatienten sind weiblich! Und trotzdem haben wir in unseren Texten bewusst darauf verzichtet, gegenderte Formen zu verwenden, um die Lesbarkeit der Texte zu verbessern. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass wir keine Befürworter der Gleichstellung aller Geschlechter sind. Auch wenn wir nicht jedes Geschlecht einzeln ansprechen: Wir denken an alle!